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So war das Leben gut zu ertragen. Die gegenseitige Versicherung: „Du bist in Ordnung!“ gab Sicherheit auch wenn es an verschiedenen Ecken dann doch nicht so rosig war. Denn die Bedrohlichkeit der Außenwelt führte paradoxerweise ja genau auch zu ihr hin. All diese Normalitäten der Freunde und der Familie, diese ursprünglichen Gefühle und Bedürfnisse des Lebens, diese Sehnsucht. Ab und zu machte jeder der beiden einen Ausflug in die Welt der Anderen – wir nennen sie jetzt mal die Inlaws. Das sind dann die Menschen, die sich keine Gedanken machen, ob es klug ist, so zu leben wie sie leben, die sich in ihren eigenen Irrwegen verlieren. Die einfach in der Welt weiter leben, in die sie geworfen wurden. Die sich nicht dauernd infrage stellen. Die allerdings oft genug da landen, wo sie sich geschworen hatten, niemals hin zu wollen. Die dieses Leben einfach widerspruchslos annehmen, weil sie auch glücklich unglücklich sind in dieser Ursprünglichkeit.
Und so geschah das Unvermeidliche und damit das Normalste auf der Welt.
Eines Tages kam eine Frau in Molemanns Leben. Die Frau hieß Rosamunde.
Mit ihr kam sein Leben zur Ruhe. Welche Eigenschaften besaß Rosamunde, dass sie eine solche Wirkung auf ihn hatte? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass er ab diesem Moment etwas anderes ausstrahlte. Vielleicht eben diese Ruhe; vielleicht aber auch eine innere Zufriedenheit.
Wie schön für ihn.
Und wie enttäuschend für Amelia.
Sie forderte ihn auf, in ihr Leben der Outlaws zurück zu kommen. Er wunderte sich … er verstand nicht. Es war doch jetzt besser. „Ja vielleicht für Dich“, sagte Amelia, „aber ohne Dich kann ich mein gewohntes Leben nicht mehr führen. Ohne Dich kann ich ja kein Outlaw mehr sein.“
„Aber Du bist doch auch manchmal ein Mitglied der Inlaws”, entgegnete er. „Wenn Du dort bist, dann hast Du süße kleine Wesen um Dich herum, Du hast dort Freunde. Wo ist der Unterschied?”
…
Und nun?
Leider fehlt uns die Fortsetzung der Geschichte. Ist sie verloren gegangen? Oder hat man vergessen, sie weiter zu schreiben?
Aufgeschrieben von Martin Hehl 2020