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Warum die Vögel singen
Wie hat sich das Leben entwickelt?
Wie hat sich das Leben entwickelt?
Vielleicht durch Anpassung? Also jedes Lebewesen passt sich den Bedingungen an, die es umgibt, indem es sich weiter entwickelt. So entwickelte sich beim Löwen ein starkes Gebiss mit scharfen Zähnen, damit er seine Beute sicher erlegen kann. Oder die langen Beine bei der Gazelle. Mit ihnen kann sie schnell entkommen, bevor sie einer der Raubtiere erreichen kann.
Aber was ist mit den Vögeln? Warum singen sie?
Und was ist mit den Schmetterlingen? Warum sind sie so wunderschön und farbig?
Und warum fliegen Vögel bei ihrer Reise in den Süden und zurück in erstaunlichen Formationen?
Die Naturwissenschaft versucht, diese Fragen mit Überlebensstrategien zu erklären. Ich möchte nun einen anderen Grund hier aufführen.
Manchmal werde ich frühmorgens von einem Vogel geweckt, der vor meinem geöffneten Fenster ein Lied anstimmt. Es gab Zeiten – ist schon lange her – da habe ich das Fenster geschlossen, um wieder einzuschlafen. Heute höre ich diesem kleinen Vogel zu, der für mich singt. Wunderschöne Melodien bringt dieses kleine Vögelchen zuwege. Manchmal schlafe ich dabei wieder ein – getragen von einem Wiegenlied. Oder ich höre ihm zu, wie immer wieder kleine Abweichungen in seinem Melodieverlauf eine Variation nach der anderen zustande kommen.
Weiß das Vögelchen, dass ich ihm zuhöre und singt für mich? Oder gibt es vielleicht sogar eine wissenschaftliche Erklärung, dass hier vielleicht ein Wesen zuhört und dann geneigt sein könnte, Kontakt aufzunehmen? Aber woher soll der Sänger das wissen? Instinkt – könnte man noch einwerfen. Ja, aber Instinkt ist für mich ein unbefriedigender Begriff, den ich mit „wir wissen es auch nicht so genau“ gleichsetze.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass unser Sänger aus „Lust“ singt. Es macht ihm einfach Freude, so am frühen Morgen, gut ausgeschlafen, mit einem lustvollen Gesang den Tag zu beginnen – ganz ohne Hintergedanken – einfach so. Wie ein kleines Kind, dass ganz in sich gekehrt im Sandkasten sitzt und eine Burg baut, einfach weil es das kann; weil eine schöpferische Kraft alle Sinne vereint, die nun ganz auf die Beschäftigung konzentriert ist.
Warum kennen wir das bei anderen Tieren weniger? Vielleicht sehen wird das nur nicht. Wenn ich so an meine Strandurlaube in Zeeland denke, dann sehe ich Hunde, die mit einer unerschöpflichen Begeisterung nach dem „Stöckchen“ jagen, was Herrchen oder Frauchen gerade mit viel Mühe so weit wie möglich weggeschleudert hat. Unermüdlich ist dabei nur einer: der Hund! Und mit einer Engelsgeduld wartet er darauf, dass sich Herrchen oder Frauchen endlich wieder bequemt, das Stöckchen wieder in die Hand zu nehmen und zu werfen. Alle Sinne sind „nur“ darauf konzentriert … auf einen lächerlichen Vorgang … so könnten wir in arroganter Weise urteilen.
Auch hier gibt es für mich nur „eine“ Erklärung: Lust … Lebenslust.
Der Zaunkönig als Beispiel
Eigentlich müsste uns der Gesang des Zaunkönigs Schmerzen verursachen, denn er singt so um die 90 Dezibel laut, gemessen in einer Entfernung von einem Meter. Das ist so laut wie ein vorbei donnernder LKW. Und er ist noch in 500 Metern Entfernung zu hören. Auch wenn der Zaunkönig natürlich viel schöner klingt als so ein LKW, können einem da schon mal die Ohren klingeln.
Dem Zaunkönig klingeln sie beim Singen aber nicht. Denn der hat einen Trick, eigentlich sogar zwei: Er kann bei lauten Geräuschen mit Hautlappen die Ohren verschließen und wenn er singt, verringert sich die Spannung in seinem Trommelfell. Er hört also schlechter, wenn er singt. Dieses Phänomen gibt es bei allen Vögeln.
Jeder Zaunkönig hat übrigens eine eigene Variante seines Artgesangs. Die Gesänge von Nachbarn sind sich aber ähnlich und auf diese Gesänge reagieren die Zaunkönige auch am stärksten. Es entsteht dadurch aber auch so etwas wie Dialekte.
Der Zaunkönig ist aber nicht nur berühmt für seinen lauten, sondern auch für seinen schnellen Gesang. Er singt bis zu 36 Töne pro Sekunde. Wir können dieses Gesangswunder allerdings gar nicht wahrnehmen, denn das ist viel zu schnell für unsere Ohren und auch für unser Gehirn. Wir können diese schnellen Töne nicht einzeln hören, für uns verschwimmen sie zu einem Ton.
Quelle:
https://vogelguckerin.de/zaunkoenig/
Warum sind Schmetterlinge so schön?
Was für den Vogel sein Gezwitscher ist, das ist für den Schmetterling sein Aussehen.
Sie sind bunt und einfach schön! Deswegen werden sie auch vielerorts gesammelt, aufgespießt und in Schau-Kästen aufgehängt.
Merke: Schönheit ist nicht immer von Vorteil!
Es gibt viele Erklärungen für ihre auffällige Färbung. Es soll Fressfeinde abhalten, was ich beim Pfauenauge noch verstehen kann; denn diese Aug-Abbildung auf den Flügeln gaukelt Fressfeinden ein großes Tier vor.
Schmetterlinge haben eine hohe symbolische Bedeutung für uns Menschen. Sie stehen – neben ihrer Schönheit – auch für Friedfertigkeit und Harmonie. Sie geben uns auch modellhaft ihre Muster, die dann zu Werbezwecken und anderem verwendet werden. So zeigt das hier verwendete Bild gar keinen echten Schmetterling, sondern ein Kunst-Muster, was möglicherweise für eine Postkarte oder ein Schmuckstück entworfen wurde.
Aber alles das ist unsere menschliche Interpretation. Und die hat vermutlich gar nichts mit den Schmetterlingen zu tun. Ich behaupte jetzt einfach einmal, dass die Schmetterlinge sehr wohl ihre eigene Schönheit kennen. Wobei ich jetzt die Wortwahl „sie sind sich dessen bewusst“ vermieden habe. Schönheit und sich dessen bewusst sein – das sind alles menschliche Wertvorstellungen. Man muss es wohl erst auf die Schmetterlings-Ebene übertragen. Und dann wird es klar: Schmetterlinge sehen nicht nur schön aus, sie sind der übertragene Aspekt von Schönheit.
Und wie ein Musiker schöne Melodien entdeckt und der Maler sich immer ausdrücken möchte in seiner Kunst, so entdeckt sich der Schmetterling selbst in seiner Schönheit.
Noch ein kleiner Abstecher in die Philosophie – unter anderem die von Kant.
Schönes
Im Gegensatz zum Hässlichen ist für Kant das Schöne eine grundlegende Kategorie der Ästhetik. Neben dem Guten und dem Wahren ist es eines der drei normativen Konzepte, auf die Beurteilungen der Wertschätzung reduziert werden können. Das Hauptproblem, vor dem das Schöne steht, ist das Kriterium, nach dem es einem Kunstwerk oder der Natur selbst zugeordnet werden kann. Kann dieses Kriterium universell und objektiv sein oder beruht es nicht immer auf einer subjektiven, willkürlichen Einschätzung? Augustinus glaubt, dass die ganze Schöpfung schön ist, weil ihr Urheber, Gott, selbst notwendigerweise vollkommen ist. Ihm folgend macht die mittelalterliche Ästhetik die Schönheit von der Integrität, den richtigen Proportionen und der Klarheit des Dargestellten abhängig.
Es gibt 160.000 (im Jahr 2011) beschriebene Arten und jährlich kommen 700 neue Arten dazu.
Schmetterlinge sind oft auffällig gefärbt. Die Färbung entsteht einerseits durch Pigmente, andererseits durch spezielle Oberflächenstrukturen (auch Strukturfarben genannt), die Lichtbrechungseffekte verursachen.
Bild-Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Schmetterlinge#Fl%C3%BCgel
Kant glaubte, dass das „Schöne das ist, was ohne Begriffe als Objekt eines allgemeinen Wohlgefallens vorgestellt wird“. Für ihn ist es (das Schöne) ein Eindruck, der durch das freie Spiel von Wahrnehmung und Verstand entsteht. Heute wird das Schöne, das mit dem Hässlichen oder Banalen konkurriert, zunehmend relativiert. Im demokratischen Zeitalter scheint die Beurteilung des Geschmacks von der Meinung jedes Einzelnen abzuhängen, was nicht ausschließt, dass bestimmte Werke unabhängig von nationalen Moden und Kulturen als schön beurteilt werden.
Quelle: https://www.philomag.de/lexikon
Bei Kant wird „das Schöne“ als allgemein gültig definiert, weil es aus der Natur stammt.
Mit dieser philosophischen Einstellung macht es dann bei den Schmetterling Sinn:
Sie sind schön, weil die Natur schön ist. Und weil Schmetterlinge Natur sind, müssen sie logischerweise schön sein, weil die Natur schön ist.
Da beißt sich die Katze in den Schwanz: Ist unsere Wertvorstellung von „Schönheit“ abgeleitet aus der Natur oder bewirkt die Natur „Wertmaßstäbe“ in uns weil wir Natur sind? Wie man es auch dreht: das alles sind Schleifen, die ineinander verwoben sind.
Und warum fliegen Zugvögel in unerklärlichen Formationen?
Im Frühjahr kommen die Zugvögel wieder zurück aus dem Süden. Man hört ihr Geschrei und man blickt automatisch in den Himmel. Da sieht man dann ihre Formationen, die sie fliegen. Oft pfeilförmig – klar, das ist kräftesparend: jeder Vogel fliegt im Windschatten des anderen – das spart Energie. Aber dann – aus nicht ersichtlichen Gründen – ändern sie ihre Richtung. Oder sie fliegen im Kreis oder bilden andere Formationen. Haben sie ihre Orientierung verloren? Haben wir sie vielleicht mit unseren elektrischen oder elektronischen Techniken verwirrt?
Ich stehe mit anderen Menschen zusammen und erörtere diese Störungsgründe. „Nein“, sagt eine Frau, „die fliegen absichtlich in Schleifen, damit Nachzügler wieder aufschließen können.“
Interessante Idee – finde ich. Aber vielleicht geht es diesen Zugvögel um Abwechselung, um Tanz – was bei ihnen eher zutreffen könnte, als der Begriff der Formation. Vielleicht macht es ihnen einfach Spaß, nach diesem stundenlangen „Kilometer-machen“ endlich wieder ein paar schöne Figuren zu fliegen?
Wie war es denn ganz am Anfang?
Bei Beginn des Lebens gab es ja noch gar nichts anzupassen. Als erstes, also ganz vorne in der Entstehung des Lebens, finden wir den LUCA.
Der Urvorfahr (englisch Last Universal Ancestor, LUA, oder Last Universal Common/Cellular Ancestor)
LUCA ist die – hypothetische – letzte gemeinsame Stammform aller heutigen (rezenten) zellulären Organismenarten. Er wird von den sogenannten monophyletischen Abstammungstheorien postuliert, die davon ausgehen, dass sämtliche Lebewesen der Erde, Pflanzen, Tiere, Pilze und einzellige Formen, sich auf eine einzige „primitive“ Urform zurückführen lassen, während alle übrigen auf der frühen Erde wahrscheinlich existierenden zeitgenössischen, ähnlich primitiven Formen keine Nachkommen in der rezenten Lebewelt und auch nicht in der jüngeren Erd- und Evolutionsgeschichte hinterlassen haben. Es wird in diesen Hypothesen davon ausgegangen, dass dieser LUCA vor mindestens 3,5 Milliarden Jahren, also im späten Hadaikum oder frühen Archaikum, gelebt hat, neuere Studien legen sogar einen Zeitraum von 4,32 bis 4,52 Milliarden Jahren nahe
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Urvorfahr#:~:text=Der%20Urvorfahr
Was mache ich da jetzt mit meinem „Lustprinzip“? Nun, ich mache einfach konsequent weiter.
Selbst leblose Materie hat „Lust“ … hat den Drang, sich zu vereinigen oder anders formuliert: „den Drang zur lustvollen Gestaltung des Lebens“. Es ist auch egal, wie ich es nenne. Ist es Lust oder ist es eine göttliche Schöpfung oder ist es vielleicht sogar nur „Zufall“. Alle diese Beschreibungen führen zu dem selben Ergebnis. Vielleicht sind sie sogar – in einer übergeordneten Welt – das Selbe! Es gibt eine schöpferische Kraft! Sie ist die Basis allen Lebens, aller Kreativität und aller Lust.