Warum schreibe ich?

Warum schreibe ich?
Liest das jemand?

Seit ungefähr sechs Jahren schreibe ich. Warum nicht davor?
Nun, man braucht Zeit und Muße dafür. Das hatte ich früher nicht. Arbeiten, Geldverdienen, für die eigenen Kinder sorgen … was man halt so macht, wenn man in dieses Leben, in diese Gesellschaft integriert ist.

Aber dann schreitet die Zeit weiter und damit das Bedürfnis, den Blick auch mal zurück in die Vergangenheit zu richten. Was hat man alles so gemacht? Was davon tatsächlich verstanden und verarbeitet? Und warum war es so wie es war? Ein Resümee ziehen … einen Sinn erkennen oder zumindest der Versuch dazu. Das ist jetzt dran!

Dabei stellt sich mir dann die Frage: für wen schreibe ich eigentlich? Und in Konsequenz damit einher geht die anschließende Frage: wie veröffentliche ich das, was ich schreibe?
Dabei ist mir ziemlich klar, dass ich sehr wahrscheinlich niemals in der Spiegel-Bestseller Liste auftauchen werden. Übrigens ganz im Gegensatz zu Herrn Rossmann, dessen Bücher in dieser Liste ganz oben stehen. Aber vermutlich in erster Linie nicht wegen ihrer Qualität, sondern weil in jeder Rossmann-Filiale seine Bücher im Schaufenster stehen. Werbung ist da wohl entscheidend!
Wobei – ich will niemanden Unrecht tun – ich kann es nicht wirklich beurteilen, weil ich diese Bücher nicht gelesen habe.
In dieser Zeit, in der es eine Inflation von Literatur gibt und – so erscheint es mir – immer weniger Menschen die Zeit und Muße haben, zu lesen – und dann auch noch ohne Werbung – sind die Voraussetzungen, dass meine geistigen Ergüsse gelesen werde, denkbar ungünstig.

Aber da gibt es noch einen ganz anderen Grund zum Schreiben: ich schreibe auch für mich selbst!
Aus Freude am eigenen Ausdruck.
Als ganz wichtig stellt sich dabei der Effekt ein, dass erst beim Schreiben ein Gedanke oder ein Erlebnis, das ich hatte, sich so richtig formieren kann. Es ist ein Stück Verarbeitung des Erlebten bzw. des Gedachten und Empfundenen.

Eigentlich müsste man es dann auch gar nicht mehr veröffentlichen. Trotzdem drängt es mich danach – und vielleicht manch andern auch.
Warum? Vielleicht, weil jemand anderes ein ähnliches Erlebnis hatte und es nun in ausformulierter Form vorfindet. Das wäre dann schön für den Anderen – den Leser. Es ist aber sicherlich auch ein Stück Stolz für das Erarbeitete. Und vielleicht auch ein geschaffener Wert, den ich dieser Welt zur Verfügung stelle.